15.12.2018 (wd) "Wenn der Tabellenführer gegen den Tabellendritten spielt, ist der Charakter eines Spitzenspiels gegeben." So der Wortlaut auf der Internetseite des Südtiroler Schachbundes im Vorfeld der Begegnung des SSV Bruneck gegen den Spitzenreiter und Meisterschaftsfavoriten SG Kaltern/Tramin. Wohl auch vorgewarnt durch die sensationelle Niederlage des SC Gröden in der Rienzstadt, entsandte die Spielgemeinschaft aus dem Unterland bis auf eine Ausnahme die Stammformation nach Bruneck. Die sechs Titelträger brachten stolze 13207 Elopunkte auf die Waage, ein historisches Novum in der Südtiroler Mannschaftsmeisterschaft, zumal ein Team zum ersten Mal den Durchschnitt von 2200 Elopunkten überbot. Bei den Hausherren fehlten hingegen mit FM Valerio Luciani und Andreas Peintner zwei wichtige Stützen.
Wer angesichts dieser Voraussetzungen noch an ein "Wunder von Bruneck" zu glauben wagte, wurde schnell eines Besseren belehrt: Man wehrte sich zwar nach Leibeskräften, schlussendlich blieb dem ersatzgeschwächten Gastgeber auch ein kleines Erfolgserlebnis verwehrt. Nach zweistündiger Spielzeit nahm der Reigen an Niederlagen seinen Lauf, bis schließlich auch die beiden letzten Bretter nach überstandener Zeitkontrolle ihren ungleichen Kampf aufgaben. Bruneck ereilte somit die Höchststrafe, ein "Tennis-Ergebnis", welches man in der bisherigen Heimbilanz der Vereinsgeschichte vergeblich sucht.
Aufgrund der empfindlich hohen Niederlage ist der SSV Bruneck auf den sechsten Platz abgerutscht, nichtsdestotrotz bleibt im Abstiegskampf alles im grünen Bereich. Im neuen Jahr folgt ein Auswärtsspiel gegen den Tabellennachbarn SK Klausen/Raiffeisen.